Folgerichtig kam nur ein grüner Beruf in Frage und ich beschloss Forstwissenschaft zu studieren. Während dieser vielfältigen Ausbildung erlag ich endgültig dem Zauber des Bodens und der Pflanzen, die darin wachsen und ich erfreute mich gleichermaßen an dem zierlichen Buschwindröschen im artenreichen Kalkbuchenwald und den mächtigen Eichen, Buchen und Kiefern in beeindruckenden Rein- oder Mischbeständen. In dieser Zeit lernte ich aber nicht nur Waldbau, Bodenkunde und Botanik, sondern begriff auch mit dem Herzen das Wesen der Pflanzen und ihre tiefe und vielfältige Verbundenheit mit uns Menschen.

Während der sich anschließenden wissenschaftlichen Tätigkeit wurde die Jahrringforschung (Dendrochronologie) als Beitrag zur Klärung des "Eichensterbens" zu meinem Spezialgebiet. Der charakteristische Duft sowie der faszinierende Holzaufbau der Eichen machten die Messung der Jahrringbreiten zu einem sinnlichen Vergnügen und mehrere Tausend Eichen aus ganz Deutschland offenbarten mir vertrauensvoll schöne und traurige Momente ihres langen Lebens.